"Für Wohnungslose ist das eine harte Zeit."
Caritasdirektorin Ulrike Kostka setzt sich seit Jahren sozialpolitisch für Menschen ohne Dach über dem Kopf ein.Maurice Weiss
"Für die wohnungslosen Menschen ist das wirklich eine harte Zeit", so Caritasdirektorin Ulrike Kostka im Interview mit DOMRADIO. "Es sind nicht nur viele Anlaufstellen weggefallen, sondern auch viele Einnahmequellen weggefallen, wie zum Bespiel Flaschen sammeln, denn es finden viel weniger Veranstaltungen statt."
Die größte Herausforderung sei es zurzeit, dass weniger Gäste in die Einrichtungen aufgenommen werden könnten - einfach aus Platzgründen, denn Abstände müssten gewahrt werden.
Neben den vielen praktischen Fragen, wo Obdachlose unterkommen können, wo sie sich tagsüber aufhalten können, hätten viele Menschen ohne Dach über dem Kopf einfach Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus.
Kostka begrüßte die Pläne des Senats, dass die Einrichtungen der Berliner Kältehilfe Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen sollen. "Allerdings fehlen uns Pflegekräfte, um die Tests durchführen zu können", so die Caritasdirektorin.
"Was wir dringend brauchen, sind Pflegekräfte. Wir haben derzeit große Not in unserer Caritas-Ambulanz am Bahnhof Zoo. Hier herrscht ein echter Pflegenotstand - also wer eine medizinische Ausbildung hat und mitmachen kann, ist herzlich willkommen, wir wären sehr dankbar für Unterstützung. Interessierte können sich jederzeit unter info@caritas-berlin.de melden."
Hier das vollständige Interview mit Caritasdirektorin Ulrike Kostka zur Situation Wohnungsloser und zur Caritas-Spendenaktion "Lichter der Hoffnung":