Kampagne #fairePflege startet
Am 12. Mai startet die Social-Media-Kampagne #fairePflegeFoto: stock.adobe.com
Herzstück der Kampagne ist die Facebookseite www.facebook.com/fairePflege. Hier werden Bilder, Beispiele aus der Praxis und Videoclips zu sehen sein, die das Problem verdeutlichen.
Hintergrund:
Ohne den tatsächlichen Zeitaufwand zu berücksichtigen, werden pflegerische Leistungen pauschal von den Krankenkassen vergütet. Diese Vergütungssystematik sieht vor, dass bei mehreren ärztlich verordneten und erbrachten Leistungen nur die preislich am höchsten bewertete bezahlt wird.
In der Praxis bedeutet das zum Beispiel: Ein Pflegedienst misst den Blutzuckerwert und legt dem Patienten zudem Kompressionsstrümpfe an. Beide Behandlungspflegeleistungen sind jeweils der sogenannten Leistungsgruppe 2 zugeordnet. Der Pflegedienst erhält dafür von der Kasse lediglich 14,33 Euro, unabhängig davon, ob eine, zwei oder mehr Leistungen einer Leistungsgruppe erbracht werden.
"Das aktuelle Abrechnungssystem ist eine denkbar schlechte Basis für die zukünftigen Herausforderungen im Bereich der häuslichen Pflege. Ambulante Pflegedienste stehen unter erheblichem wirtschaftlichen Druck, die Pflegequalität ist in Gefahr und die Mitarbeitenden gehen regelmäßig über ihre Grenzen. Das kann weder im Sinne der Patienten noch der Krankenkassen sein", so Oliver Bürgel, Geschäftsführer des AWO Landesverbandes Berlin und aktueller Vorsitzender der LIGA in Berlin.
Ziel der Kampagne ist es, durch starken öffentlichen Druck die Krankenkassen zur Änderung ihres Abrechnungssystems zu bewegen. Es soll ein neues Verfahren verhandelt werden, das sich am tatsächlichen Zeitaufwand der Pflegeleistungen orientiert. In den seit Jahren andauernden Verhandlungen ist es bisher nicht gelungen, sich zu einigen. Die Wohlfahrtsverbände wollen diese jahrelangen Verzögerungen bei der grundsätzlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen für die häusliche Pflege nicht mehr hinnehmen und planen daher bei einem absehbaren Scheitern der Verhandlungen, eine Schiedsperson anzurufen.
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