In seinem neuen Amt als Berliner Erzbischof war es Heiner Koch ein besonderes Anliegen, sich ein Bild von der Lebenssituation zu machen, in der sich viele Flüchtlinge aktuell im ganzen Land befinden. Er besuchte deshalb die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft Elisabethhaus in Berlin-Mitte mit viel Zeit im Gepäck. Die Gastgeber nahmen ihn herzlich in Empfang und genossen seine Aufmerksamkeit bei ungezwungenen Gesprächen im Speisesaal. Für ihre schwierige Lebenslage ein offenes Ohr zu bekommen, war für die Bewohner ein Segen. Erzbischof Koch zeigte sich beeindruckt von den geschilderten Erlebnissen und war dankbar für die Offenheit seiner Gesprächspartner, die ihm sehr persönliche Eindrücke schenkten.  

Seit 50 Jahren gibt es die Kita St. Robert der Caritas Familien- und Jugendhilfe im Berliner Bezirk Wedding. 60 Kinder aus mehr als 20 Nationen wachsen hier zusammen auf und erleben täglich, dass unterschiedliche Kulturen und Sprachen alle bereichern. Gemeinsames Zusammenleben gelingt, wenn man früh genug damit anfängt. Die katholische Kita St. Robert hat es sich zum Ziel gesetzt, Familien verschiedener Kulturen und Religionen zusammenzubringen. Zehn Pädagoginnen aus unterschiedlichen Ländern arbeiten hier mit Kindern und Familien mit christlichem, muslimischem und buddhistischem Glauben. Palästinensische Kinder spielen hier ganz selbstverständlich mit Kindern aus Afrika, Taiwan, der Türkei oder eben aus Deutschland. Trotz unterschiedlicher Sprachen und Bräuche, lernen sie sich zu verstehen. Sie bauen Vertrauen zueinander auf und schließen Freundschaft. So klappt das mit dem Zusammenleben.

"Wir haben viel mehr gemeinsam, als wir vorher dachten" – so eine zentrale Erkenntnis der Begegnung von muslimischen und christlichen Jugendlichen. Miteinander zu sprechen ist besser, als übereinander zu reden. Das ist die Erfahrung des Projekts "Gott und (oder) die Welt". Diözesanadministrator Tobias Przytarski, dessen Vorfahren auch Zuwanderer waren, nahm sich viel Zeit für den interreligiösen Dialog. Zum Projekt "Gott und (oder) die Welt"

Integration geht manchmal auch durch den Magen. Sich gemeinsam zu inspirieren geht auch ganz praktisch und schmeckt sogar. Flüchtlinge kochen zusammen mit Ehrenamtlichen im Interkulturellen Familienberatungszentrum der Caritas. Der „Bunte Austausch“ ist aber nicht nur für Flüchtlinge und Ehrenamtliche gedacht - jeder ist herzlich eingeladen, ob gekocht, gequatscht oder gespielt wird. Beim "Bunten Austausch" treffen sich jeden ersten und letzten Mittwochabend im Monat nette Leute aus aller Welt. Infos und Kontakt zum "Bunten Austausch": Christina Roth, c.roth@caritas-berlin.de